Budapest und Plattensee

Nachdem wir vor ein paar Jahren wegen des Formel 1-Rennens in Budapest waren, wollen wir diese wunderbare Stadt unbedingt nochmals besuchen. Dieses Mal begleiten uns unsere Tochter Carina und unser Sohn Patrick.

Nach einem Hagelsturm am Vorabend unserer Abreise, fahren wir im Juli 2021 über München, Passau, Wien nach Budapest. Nach 10 Stunden Fahrt erreichen wir unser Hotel “BO 33”. Eigentlich wollten wir ja wieder ins “BO 18”, aber das ist coronabedingt geschlossen und so hat man uns angeboten zum selben Preis in das exklusivere Schwesternhotel zu wechseln. 15 Grad hatten wir daheim, hier sind es 35 Grad. Die Fahrt war anstrengend und so laufen wir nur noch eine kleine Runde in die Stadt und gehen im Bp BARbq essen. Darüber hatten wir einen Bericht im Fernsehen gesehen und daher wollen wir das Lokal ausprobieren. Und speziell die Ripple sind wirklich sehr lecker.

Nach dem Frühstück sind wir am nächsten Tag fit für die Stadtbesichtigung. Die Kettenbrücke ist aufgrund von Renovierungsarbeiten gesperrt. Daher laufen wir einen Riesenumweg, um schließlich mit der Standseilbahn auf die Burg zu kommen. Auch hier ist vieles wegen Bauarbeiten gesperrt. Also weiter zur Fischerbastei. So ein Pech, auch hier ist der größte Teil abgeriegelt – dieses Mal wegen Dreharbeiten. Einen schönen Blick über die Stadt bekommen wir dennoch und als wir wieder an der Talstation ankommen, sehen wir, dass es einen Bootsshuttle gibt. Wir müssen also nicht wieder den langen Umweg zurück nehmen. Eigentlich hätten wir Lust auf eine Bootsfahrt, aber im Moment legen gerade keine Schiffe ab. So laufen wir zum wunderschönen Parlament, setzen und dort in ein schattiges Café und genießen ein kaltes Bier. Abends nehmen wir uns ein Taxi zum Traditionsgasthaus “Paprika”. Das hat man uns im Hotel empfohlen und das Essen ist ganz ausgezeichnet. In der Rooftop-Bar 360 lassen wir den Tag ausklingen. Ein toller Tag mit unseren wunderbaren Kids.

Heute kaufen wir Hop on & off-Tickets und fahren zuerst mit einer Linie die Runde einmal durch. Am City Park steigen wir schließlich aus und spazieren durch die Gartenanlagen. Danach geht es Richtung Donau, wo wir auf eine Bootstour wechseln, die ebenfalls im Ticket enthalten ist. Dann durchstreifen wir die Fußgängerzone und laufen zurück ins Hotel. Wir sind reif für einen Power-Nap. Nach einem Aperitiv in der Hotelbar gehen wir ins Restaurant “Havanna”. Ambiente und Essen sind phantastisch. Die Bar “Szimpla Kert” wollen wir unseren Kids auch unbedingt zeigen. Sie ist total schräg und schon beim letzten Trip nach Budapest hat es uns dort gut gefallen.

Leider ist die Zeit in Budapest schon wieder fast vorbei. An unserem letzten Tag entspannen wir noch im Széchenyi-Heilbad, das das älteste in Budapest ist. Auch wenn es schon etwas in die Jahre gekommen ist, beeindruckt uns das 1913 erbaute kunstvolle Thermalbad mit seinem Kuppeldach, den großen Schwimmbecken und Wasserstrahlmassagen.

Danach geht es weiter nach Czopak an den Balaton (Plattensee). Wir haben uns extra die ruhige Seite des Sees ausgesucht und dort ein Apartment gemietet, das wirklich wunderschön und sehr gut ausgestattet ist. Wir kaufen Obst, Salami, Käse, Wein und Brot für eine gemütliche Jause auf unserer Terrasse ein. Der Abendspaziergang durchs Dorf zeigt, dass es hier leider keinen freien Seezugang gibt, sondern nur über das Strandbad. Auch sonst ist der Ort sehr sehr beschaulich.

Am nächsten Tag beschließen wir, einen Ausflug zu den Seehöhlen in Tapolca zu machen. Der Weg führt durch eine wunderschöne Landschaft. Am Ticketschalter bekommen wir Eintrittskarten für den Besuch 2,5 Stunden später. Genug Zeit, um durch den Ort zu bummeln und in einem netten Café am See einzukehren. Die Höhlentour startet mit einer Führung durch die Entstehungsgeschichte der Höhlen. Leider alles auf ungarisch. Aber aufgrund der Ausstellungsexponate und Schautafeln ahnt man dennoch, worum es geht. Das Highlight ist dann eine – recht kurze – Fahrt mit einem kleinen Ruderboot durch die Höhlen selbst. Wirklich beeindruckend, was die Natur erschaffen hat. Bei Tihanyi gönnen wir uns ein feines Glas Wein am Strand und essen eine Kleinigkeit, bevor es wieder heimwärts geht. Chris hat ein kleines Weingut bei Czopak ausfindig gemacht, zu dem wir am Abend aufbrechen. Gleich als erstes sehen wir einen riesigen Smoker und einladende Tische in der Weinschenke. Die Speisekarte ist zwar ungarisch, aber mit Hilfe des Personals, das englisch und auch ein wenig deutsch spricht, bestellen wir und sind – wieder einmal – vom Essen ganz begeistert. Wir kommen mit Robert, dem Wirt, ins Gespräch. Er freut sich riesig, dass wir uns für seinen Smoker interessieren und zeigt uns alles vom Weinkeller bis um Kühllager mit Begeisterung. Wir laden ihn auf seinen Lieblingswein ein und selbst ein plötzlicher Stromausfall hält uns nur kurz davon ab, mit ihm bis zur Sperrstunde zu plaudern. Was für ein feiner letzter Abend. Morgen geht es für die Kids wieder nach Hause, während Chris und ich weiter nach Kroatien fahren.

(Juli 2021)