Paris

Mit dem TGV fährt man in 4,5 Stunden von Zürich nach Paris. Einfacher kann man gar nicht in die Stadt der Liebe reisen, die uns allerdings mit trübem Dezemberwetter erwartet. Da wir von der rooftop-Bar unseres Hotel die Basilika von Sacre Coeur sehen und diese in einer halben Stunde gut zu erreichen ist, beschließen wir einen ersten Spaziergang dorthin. Der dichte Nebel verhindert den sonst so schönen Blick auf die Stadt und wir beschließen an einem anderen Tag wiederzukommen.

Am nächsten Morgen fahren wir mit der Metro in die Stadt und besorgen uns Tickets für den Hop-on/off-Bus. Der Weg zur ersten Haltestelle führt uns über die Pont au Change. Von hier sehen wir auf die berühmte Pont Neuf und den Justizpalast. An der Kathedrale Notre Dame, die aufgrund des Brandes von 2019 derzeit von Baugerüsten umgeben ist, machen wir einen kurzen Stopp uns sehen das Ausmaß der Zerstörung.

Am Place de la Concorde, dem flächenmäßig größten Platz in Paris, bewundern wir nicht nur den Obelisken, sondern auch die Fahrweise der Pariser, die in wildem Durcheinander herumkurven. Wir lernen, dass der Platz früher Place de la Révolution hieß und hier die Guillotine stand. 1345 Menschen wurden hier exekutiert.

Der Jardin des Tuileries grenzt an diesen Platz und wir spazieren entlang der vielen Skulpturen in Richtung Louvre. Wie wunderschön muss der im französischen Stil angelegte Garten im Sommer sein, wenn alles blüht und die Wasserfontänen aus den vielen Brunnen sprudeln! Nur der Vergnügungspark mit seinem Riesenrad ist auch jetzt im Winter in Betrieb. Es gibt auch einen Triumphbogen, den Arc de Triomphe du Carrousel, nicht zu verwechseln mit dem größeren berühmten Arc de Triomphe de l’Étoile. Der Tuilerienpalast, der früher hier gestanden ist, wurde 1871 in Brand gesteckt und nur der Garten blieb erhalten.

Am Ende des Parks erreichen wir den Louvre, das meistbesuchte Museum der Welt. Es ist im ehemaligen Königspalast untergebracht. Einige der bekanntesten Kunstwerke sind die Mona Lisa und die Venus von Milo. Die Glaspyramide im Innenhof des Louvre wurde von 1985 bis 1989 gebaut und dient als Haupteingang für das Museum. Im Sommer bilden sich hier endlose Schlangen und es empfiehlt sich, Tickets bereits vorab online zu kaufen.

Nach einer feinen Kaffeepause in einem der vielen Bistros fahren wir weiter zum Eiffelturm. Die Route führt entlang der Avenue des Champs-Élysées, um den Arc de Triomphe herum und vorbei am Trocadéro. Da wir aber auch hier nicht einmal die Spitze des Turm sehen können, spazieren wir durch den angrenzenden Park Champ de Mars.

Danach geht die Fahrt weiter entlang der Seine zum Quartier des Invalides. Den Mittelpunkt bildet dort der Militärkomplex, zu dem Napoleons Grabmal und das Musée de l’Armée gehören. Der dazugehörige Park erstreckt sich bis zur Brücke Pont Alexandre III, deren vergoldeten Bronzestatuen schon von weitem zu sehen sind. Vorbei am Grand Palais und am Petit Palais erreichen wir die Galeries Lafayette Haussmann. Einen Einkauf dort lässt unser Budget nicht zu, aber allein die Architektur und die wunderbare Weihnachtsbeleuchtung sind schon einen Blick wert.

Wir beschließen den Tag in St. Michel. Auf der Fahrt haben wir schon die vielen verwinkelten Gassen gesehen und uns vorgenommen, dass wir dort hingehen. Hier reihen sich viele kleine Bars, Restaurants und Geschäfte aneinander und so ist es nicht schwer, ein nettes Lokal zu finden.

Am nächsten Tag ist das Wetter besser geworden und wir fahren mit der Metro nochmals Richtung Sacré Coeur. Der Aufstieg über die steilen Treppen ist rasch geschafft und wir werden mit einem wunderbaren Blick belohnt. Die Basilica selbst ist einfach traumhaft schön und auch der Bummel durch das Künstlerviertel am Montmartre lohnt sich. Immerhin haben sogar Picasso und Dali hier gewohnt und gearbeitet. Zu Fuß erreichen wir auch das berühmte Moulin Rouge. Leider haben wir keine Karten mehr für eine Vorstellung dort bekommen.

Da wir mit dem Bus den Triumphbogen am Vortag nur umrundet haben, steht er heute auch auf unserer Liste. Den Eintritt für die Aussichtsplattform sparen wir uns aber, da wir den Blick auf die Stadt lieber vom Eiffelturm aus genießen wollen.

Besonders beeindruckt sind wir vom Trocadéro, auch wenn der Hauptpalast gar nicht mehr steht, sondern nur die beiden Seitenflügel. Von der so entstandenen freien Fläche hat man wohl den besten Blick auf den Eiffelturm. Die Gärten erstrecken sich hinunter bis zur Avenue des Nations Unies und müssen im Sommer eine wahre Pracht sein.

Nur noch die Brücke Pont d’Iéna überqueren und schon stehen wir vor dem 324 m hohen Tour Eiffel. Heute passt alles und wir fahren mit der Standseilbahn in die 2. Etage und von dort mit dem gläsernen Lift bis zur Spitze (Sportliche können den Turm auch über die Treppen erklimmen). Was für ein Ausblick! Einfach gigantisch! Das ist wirklich der Höhepunkt unseres Paristrips.

In einem netten Bistro lassen wir bei Käseplatte und einem guten Glas Wein den Tag ausklingen. Wir sind voll mit Eindrücken und dem Wissen, dass wir zu einer wärmeren Jahreszeit bestimmt noch einmal wiederkommen.

(Dezember 2022)