Bali

Schon bei der Landung am Flughafen Ngurah Rai fühlen wir uns in einer ganz neuen Welt. Aus dem Lautsprecher klingt Gamelan-Musik, der Duft von Nelkenzigaretten umfängt uns und die tropische feuchtwarme Luft bringt uns zum Schwitzen. Alles ist bunt und laut und kaum haben wir die Passkontrolle hinter uns, werden wir von lachenden Gesichtern umringt, die uns mit dem Gepäck helfen wollen – natürlich für ein paar Rupien. Obwohl wir mitten in der Nacht gelandet sind, scheint die halbe Stadt auf den Beinen zu sein.

Die ersten Tage verbringen wir in Seminyak und erkunden von dort aus die Umgebung.
Kuta erleben wir als lauten, quirligen Ort mit einem endlos langen (nicht immer sauberen) Strand. Hier hat der Tourismus schon längst jeden Winkel erorbert. Hotels, Restaurants, Bars, Einkaufsstraßen in allen Preisklassen, verstopfte Straßen, Surfschulen und Strandverkäufer, die einen auf Schritt und Tritt verfolgen. Wir brauchen ein bisschen, um uns an den Trubel zu gewöhnen und einen Blick für die schönen Seiten zu entwickeln. Aber dann genießen wir es, wenn sich um 18 Uhr zum Sonnenuntergang alle am Strand versammeln, entdecken viele kleine Handwerksbetriebe, in denen man beobachten kann, wie wundervolle Holzschnitzarbeiten oder Steinskulpturen entstehen und sind mit unserem Motorrad auch endlich mobil. Linksverkehr und das abenteuerliche Fahrverhalten sind zwar eine Herausforderung, machen mit der Zeit aber richtig Spaß.

In Bali – der Insel der Götter – ist ein Tempelbesuch natürlich Pflicht. Pura Besakih, Tannah Lot und Pura Luhur Ulu Watu stehen bei fast jedem Besucher auf dem Programm. Entsprechend touristisch geht es dort auch zu. Aber die durchwegs tolle Lage macht den Besuch dennoch lohnenswert. Uns beeindruckt, wie tief die Balinesen mit ihrem Glauben verwurzelt sind. Religiöse Riten und Bräuche bestimmen den Alltag und das Zusammenleben. Vor jedem Geschäft stehen kleine Opfergaben, jedes Haus hat seinen kleinen Tempel und jede Dorfanlage orientiert sich an der Lage zu den Vulkanen, in denen die Götter wohnen und dem Meer, in dem die Unterwelt zu Hause ist. Wir haben das Glück, zu einer Hauseinweihung eingeladen zu sein und einer der aufwändigen Zeremonien beiwohnen zu dürfen, bei denen je nach Größe und Wichtigkeit auch Tiere geopfert werden.

Der Nordosten Balis entwickelt sich zunehmend zum attraktiven Ziel für alle, die der Hektik von Kuta entfliehen wollen. Wir mieten ein Auto und fahren über Sanur (ein paar Tage Aufenthalt hier lohnen sich auf jeden Fall) nach Amed. Hier können wir das WaWaWeWe als Unterkunft empfehlen. Es liegt zwar etwas außerhalb, dafür aber mit traumhaftem Blick übers Meer. Nach kurzem Aufenthalt und einem Zwischenstopp an einem Wasserfall geht es weiter nach Lovina. Wir machen den Fehler, kurz vor Sonnenaufgang mit einem der Auslegerboote rauszufahren, um Delphine zu beobachten. Von allen Seiten kommen immer mehr Boote und mit ihren lauten Motoren verursachen sie nur Panik bei den Delphinen. Es erscheint uns wie eine große Treibjagd und wir würden das nie wieder mitmachen.

In Banjar halten wir bei den heißen Quellen und in Balis einzigem buddhistischen Kloster “Brahma Vihara“, bevor es weitergeht nach Pemuteran. Sehr versteckt befindet sich dort die “Bali Oase” – unsere absolute Lieblingsunterkunft auf Bali. Die kleine Anlage hat nur 4 Bungalows und ein kleines Haupthaus mit Küche und halboffenem Essplatz. Von hier kann man wunderbare Tauchsafaris machen, zum Beispiel nach Menjangan. Die unbewohnte Insel steht unter Naturschutz und beherbergt eine Hirschart, die aus Mangel an Süßwasser gelernt hat, mit Salzwasser auszukommen. Die bizarren Korallengärten und die Fischvielfalt sind ein El Dorado für Schnorchler und Taucher.

Durchs Landesinnere geht es über Ubud (das uns sehr enttäuscht hat) wieder Richtung Süden. Mit Schnellbooten erkunden wir nun ein paar nahegelegene Inseln wie Pulau Serangan, Nusa Penida, Nusa Lembongan und natürlich Gili Trawangan.

Die Meeresschildkröten, denen Pulau Serangan seinen Namen verdankt, sind leider schon längst verschwunden, dennoch lohnt es sich als Halbtagesausflug von Sanur aus.

In Nusa Lembongan verbringen wir ein paar Tage in der Mushroom Bay. Die nahegelegene “Crystal Bay” lockt jährlich zahlreiche Taucher wegen ihres kristallklaren Wassers an.

Die Gilis (ehemals Hotspot von Hippies und Aussteigern) mit ihrer Hauptinsel Gili Trawangan hat sich inzwischen zu einer absoluten Partyinsel entwickelt. Zwar gibt es immer noch keine motorisierten Fahrzeuge auf der Insel (nur Maultierkutschen und Fahrräder), aber rund um den Hafen reihen sich Bars, Restaurants und Hotels aneinander. Ein Highlight ist der schneeweiße, puderfeine Sandstrand, der wirklich so kitschig schön ist wie in einem Werbespot. Und die nahegelegenen Inseln Gili Meno und Gili Air kann man super mit einem der Auslegerboote anfahren. Unterwegs hält der Bootsführer gerne an den besten Schnorchelplätzen an.

Fazit

Unsere Top-Ten-Tipps:

…. und natürlich ein eiskaltes Bintang!

(August 2009 und 2010)