Florida

2012 zieht es uns zum ersten Mal in die USA. Nach dem anstrengenden Einreiseprozedere schaffen wir es gerade noch kurz vor Schalterschluss unser Mietauto entgegenzunehmen und im Mondrian South Beach, Miami einzuchecken. Da wir in der Nähe des Ocean Drive sind, führt uns am nächsten Tag unser erster Weg durch den Art Déco-Distrikt. Wir bewundern die schönen Häuser, alten Autos und das Treiben in den Cafés und Bars. Danach fahren wir an die Biscayne Bay und da gerade das Finale der Fußball-WM läuft, bleiben wir in einer der Sportbars hängen und feiern mit den anderen Fans den 4:0-Sieg Spaniens.

Am nächsten Tag verschaffen wir uns mittels Hop-on and -off-Bus einen Überblick über Miami und machen Halt in Coconut Grove, Coral Gables und Little Havanna. Danach steigen wir in ein Boot um und besichtigen die Stadt vom Wasser aus. Die Erklärungen der Reiseleitung sind enttäuschend. Wir würden ja gern mehr über die Geschichte Miamis hören, stattdessen geht es nur darum, wem welche Villa gehört und wie viel sie kostet. Wir beenden den Tag im Hardrock-Café – das gehört bei uns einfach dazu, wo immer wir ein Hardrock-Café finden.

Wir lassen die Großstadt hinter uns. Nach einem Zwischenstopp in einer Fruit & Spicy Farm, auf der uns die Moskitos auffressen, geht’s den Highway Nr. 1 entlang bis Key West. Die Fahrt über die Brücken – links und rechts nur Wasser – ist nicht ganz so spektakulär, wie wir erwartet hatten.

Aber Key West ist ganz unser Ding: alte Häuser, viele Bars und Cafés, entspannte Leute – ein bisschen so, als wären die letzten Hippies hier hängengeblieben. Und der Sonnenuntergang am Pier ist wirklich stimmungsvoll. Wir sind zufällig am Independence Day da und jedes Haus ist mit der amerikanischen Flagge geschmückt, es gibt Barbecue und natürlich ein Feuerwerk. Viel Rummel also.

Wie immer zieht es uns aufs Wasser und wir erkunden die Umgebung mit Jetski und Glasbodenboot. Das vorgelagerte Riff ist allerdings nicht wirklich einen Ausflug wert.

Das nächste Etappenziel ist Fort Lauderdale. Wir sind schon 6 Tage unterwegs und obwohl wir immer in Meeresnähe waren, schaffen wir es hier das erste Mal, schwimmen zu gehen. Am nächsten Tag machen wir typisch auf Tourist und buchen eine Fahrt mit Duck-Tours, was überraschend informativ und witzig ist. Im Museum of Arts schauen wir uns eine “Shark-Ausstellung” an und finden ein irisches Pub, in dem wir ganz ausgezeichnet und günstig essen. Insgesamt erinnert uns die Stadt an Miami und so fahren wir nach 2 Tagen weiter nach Merrit Island. Im Internet finden wir ein kubanisches Restaurant in Cocoa Beach, das wir natürlich gleich ausprobieren. Wir sitzen noch ein bisschen am Strand, schauen bei Sonnenuntergang den Surfern zu und machen Pläne für den nächsten Tag.

Cape Canaveral beeindruckt uns tief. Ausnahmsweise hat man das Gefühl, dass alles sehr authentisch ist und man sich nicht in einer großen Showkulisse befindet. Fast den ganzen Tag verbringen wir hier, bevor es weitergeht. Etwas außerhalb von Orlando haben wir das Glück  bei einem Bekannten direkt an einem See übernachten zu können. Von hier aus brechen wir zu Tagesausflügen in die wunderschöne, hügelige Landschaft, nach Mt. Dora, Eustis und  Orlando auf.

Bevor es weitergeht an die Westküste machen wir noch einen Abstecher nach Daytona und St. Augustine, der ältesten Stadt Amerikas. Die Altstadt ist wunderschön restauriert, aber auch hier kommt man sich wie in einer Filmkulisse vor. Nichts erscheint uns echt, alles nur großes Entertainment.

Wir durchqueren Florida und finden ein nettes Hotel in Clearwater. Hier, am Golf von Mexiko, sieht man noch, welche Schäden der Hurrikan angerichtet hat, der gut 1 Monat vorher gewütet hat. Viele Bäume sind umgeknickt und Boote bis in die Gärten gespült worden. Als wir die Einheimischen dazu befragen, erklären sie uns ganz relaxt, dass das für sie Alltag ist. Alle größeren Häuser haben eine eigene Stromversorgung, weil sie schon gewohnt sind, dass die bei Sturm ausfällt. Die Feuerwehr hat dann alle Hände voll zu tun und genießt hier großes Ansehen.

St. Petersburg entpuppt sich als elegantes Städtchen mit vielen Galerien und dem größten Dali-Museum der Welt. Entlang des Waterways gibt es viele nette Restaurants und am Pier wird gerade eine große Schaumparty gefeiert.

Von Freunden hatten wir den Tipp bekommen, nach Naples zu fahren. Was wir uns als kleinen Ort vorgestellt hatten, stellt sich als größeres Städtchen heraus mit der üblichen 5th-Avenue als Einkaufsstraße. Aber es besitzt einen langen Strand und einen Pier, von dem aus geangelt wird.

Ft. Myers ist in der Nähe und da dort das Edison-Ford-Museum ist, machen wir einen Tagesausflug. Der Park und das Museum sind beeindruckend und wir erfahren, dass Edison u.a. auch ein begeisterter Botaniker war.

Ebenfalls als Tagesausflug erreichbar ist die Insel Sanibel. Ein kleiner Leuchtturm und schneeweißer Strand erwarten uns. Wir lernen ein Pärchen aus Kuba kennen, das in uns den Wunsch weckt, auch Kuba auf unsere Reiseliste zu setzen (was wir 2014 dann auch umsetzen).

Eine Fahrt mit dem Airboat durch die Everglades darf natürlich nicht fehlen. Wir entdecken nicht nur Aligatoren, sondern auch viele Vögel, einen Waschbären und sogar einen der im trüben Wasser beheimateten Manatees.

Am Bonita Beach machen wir noch einmal eine Jetski Tour und auch hier haben wir Glück, und die Manatees kommen uns ganz nahe und lassen sich sogar berühren.

Über die Route 41 geht es – mit Zwischenstoppp im Indian Village – wieder zurück nach Miami, wo wir unser Cabrio zurückgeben und noch eine Nacht verbringen, bevor wir weiter nach Nassau fliegen. Aber das ist eine andere Geschichte (siehe Bahamas).

Fazit

Florida zu bereisen, war interessant, ist aber für uns keine zweite Reise wert. Weder landschaftlich, noch kulturell haben wir ein absolutes Highlight erlebt.

Hier dennoch unser Top-Ten Liste:

(Juli 2012)